Urteil Widerruf einer Schenkung wegen groben Undanks (hier: Wiederaufnahme der Prostitution)
Schlagworte
Widerruf einer Schenkung wegen groben Undanks (hier: Wiederaufnahme der Prostitution); Rücksichtnahm auf Belange des Schenkers; Gegenstand und Bedeutung der Schenkung (hier: Einfamilienhaus)
Leitsätze
a) Das Widerrufsrecht des Schenkers wegen groben Undanks des Beschenkten knüpft an die Verletzung der Verpflichtung zu einer von Dankbarkeit geprägten Rücksichtnahme auf die Belange des Schenkers an, die dieser vom Beschenkten erwarten darf. Ob der Beschenkte diesen Erwartungen in nicht mehr hinnehmbarer Weise nicht genügt hat, ist aufgrund einer Gesamtwürdigung aller relevanten Umstände des Einzelfalles zu beurteilen.
b) Anhaltspunkte dafür, was der Schenker an Dankbarkeit erwarten kann, können dabei neben dem Gegenstand und der Bedeutung der Schenkung für die Vertragsparteien auch die näheren Umstände bieten, die zu der Schenkung geführt und deren Durchführung bestimmt haben.
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